
Joachim Rittmeyer
"Nachlassspass"
Der Doyen des Schweizer Kabaretts zieht sich mit seinem theatralen Mehrpersonen-Solo von der Bühne zurück und zeigt in «Nachlassspass» nochmals seine bekannten Figuren und seine beliebtesten Nummern.
Dazu spielt er mehrere Laiendarsteller, die sich in einem Casting um das alleinige Darstellungsrecht von Bühnenfiguren bewerben, die ihr Schöpfer infolge Bühnenrückzugs «freigegeben» hat. Ein spröder Nachlassverwalter moderiert die Show und das Publikum soll mitentscheiden, wer die Figuren zukünftig verkörpern darf. Die vorselektionierten Kandidaten tragen Evergreenstücke ihrer Lieblingsfiguren Hanspeter Brauchle, Jovan Nabo, Theo Metzler vor. Joachim Rittmeyer spielt «Nachlassspass» aus Anlass seines 50. Bühnenjahres.
Joachim Rittmeyer (*1951, St. Gallen) ist seit 1974 hauptberuflich im Grenzland zwischen Theater und Kabarett bühnentätig. Der in Basel/Jura wohnhafte Künstler hat 23 Solostücke geschaffen. Obwohl auch immer mal wieder im TV erlebbar, ist ihm die Bühne, mit den Live-Momenten und der Möglichkeit, etwas zu entwickeln, am liebsten. Aus der früher mehr direkt politisch orientierten Ausrichtung bildete sich Rittmeyers unverwechselbarer Stil der vordergründigen Verweigerung «grosser» Themen. Seine Figuren – allen voran der slow-motion-Denker Hanspeter Brauchle, der luzide Alte Theo Metzler oder der feinsinnige Osteuropäer Jovan Nabo – sind gesellschaftlich völlig irrelevant. Dessen ungeachtet breiten sie ihren eigenen reichhaltigen Kosmos aus. Rittmeyer wurde mit vielen Preisen bedacht, unter anderem 2022 mit dem Ehrenpreis des «Salzburger Stiers». Im Theaterstudio Olten ist er erstmals vor mehr als 31 Jahren aufgetreten.