Für das traditionelle Zwickmühle-Gastspiel im Januar reist Hans-Günther Pölitz mit einem neuen Partner nach Olten, mit dem Magdeburger Kabarettisten Thomas Müller. Die beiden Künstler kennen sich seit vielen Jahren, stehen aber zum ersten Mal gemeinsam auf der Bühne. Müller war Mitautor mehrerer Zwickmühle-Programme, Autor und Kabarettist eigener Soloprogramme und gehört zu den Besten und Bösesten seines Fachs.

Das neue Duo zieht im Programm «An Mut sparet nicht noch Mühe» vom ersten Moment an alle Register seines Könnens. Die beiden harmonieren ohne Fehl und Tadel. Das Stück unter der Regie von Michael Rümmler ist politische Satire vom Feinsten. Jede Szene strotzt vor politischen Pointen, dialektischen Sichtweisen und verquerem Unterhaltungswitz.

Das Stück stellt die Frage: Was ist heutzutage eigentlich Mut? Denn Mut kann durchaus auch in die Hose gehen. Die Menschen in der DDR gingen 1989 mit Heldenmut auf die Strasse. Und die Quittung kriegten sie später. Sie gingen ein. In die BRD. Das führte zu Kleinmut, Missmut und Unmut. Jetzt haben sie Angst, wieder auf die Strasse zu gehen. Auf dieser steht jetzt eine Ampel, die aber nichts geregelt bekommt. Dafür aber die Quittung: Rechts bekommt immer mehr Vor-fahrt. Fazit: Es hat keinen Sinn an Mut zu sparen, denn sparen bringt nichts. Die Zinsen sind zu niedrig. Darum gehen Sie einfach über die Strasse. Ins Kabarett. Dort spart man nämlich nicht an Mühe, ein neues Programm zu machen, bei dem man auch als Zuschauer mutig sein kann.

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